Angst

Ich habe Angst. Ich glaube, das kann ich so deutlich sagen. Zu heilen bedeutet auch den Mut zu fassen aus der Deckung zu kommen. Die Tür zu öffnen und hindurch gehen. Es bedeutet Menschen kennenzulernen und Vertrauen zu fassen. Soweit so gut.

Aber kann ich das? Will ich das? Ich mache mich verletzlich. Gehe das Risiko ein verletzt zu werden. Und genau das ist der Knackpunkt. Ich kann das nicht. Und will es doch so sehr, dass es körperlich schmerzt. Das Lösen des Traumas hat deutlich gemacht, wie tief dieser Schmerz saß. Mein ganzes Leben bestand bis jetzt aus 95% aus Schmerz. Und nicht von der guten Sorte.

Ich hab Angst. Wie ich damit umgehen soll… Keine Ahnung. Ich möchte schreien und heulen und um mich schlagen. Ich möchte in den Arm genommen werden. Ich möchte Sicherheit. Es gibt keine absolute Sicherheit. Das weiß ich. Aber ich kenne nur das, was war. Das, was vor mir liegt, ist unbekanntes Terrain. Voller Sumpf und Treibsand. Und einem ganz schmalen Weg hindurch. Ein Tritt daneben und ich bin verloren.

Ich weiß nicht ob ich es noch einmal schaffen würde, mich zu berappeln, sollte was schief gehen. Ich noch einmal verletzt werden. Ich möchte gerne glauben, dass ich stark genug bin.

Ich möchte auch glauben, dass ich mutig genug bin um vorwärts zu gehen. Aber die Wahrheit ist :

Ich hab eine scheiß Angst.

5 Kommentare

  1. Ich denke, Du musst lernen, ins Ungewisse zu handeln. Bei mir gehörte und gehört die in drei Berufsleben dazu. Dafür stand und steht der volkstümliche Leitsatz: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“
    Sicherheit und Geborgenheit wird uns nicht geschenkt. Die müssen wir uns erarbeiten. Sei mutig und zuversichtlich. Dann kannst Du es schaffen!

    1. @Jürgen M. Beith
      Was für Dich gilt, ist nicht das AllWunderRezept für andere. Scheinbar hast Du ihren BlogBeitrag nicht richt gelesen, respektive verstanden. Sie bittet hier nicht um ein Coaching.
      Zum einen: sie muss gar nichts. Atmen, ja das. Aber „Du musst lernen…“ ist etwas over the point. IMAO.
      Sie weiss selbst, geschenkt wird nix im Leben. Das ist auch die Quintessenz ihres BlogBeitrags.
      NurMalSo

  2. Lieb*r svenskflickan, ich denke , Sofie ist alt genug, um das anzumerken, wenn mein Rat unerwünscht. Das hat sie bislang aber noch nicht für erforderlich gehalten und nicht getan.
    Und beg pardon, mein Rat wurde in bester Absicht erteilt. Immerhin bin nun inzwischen gut 35 Jahre bewusst in der BDSM-Welt unterwegs und weiß um Ängste, die aus aus dem Ruder laufenden Beziehungen nicht nur hier resultieren (können). In diesem Sinne wünsche ich ein entspanntes Wochenende.

    1. Nun ja, ähm … Ein guter Rat zur rechten Zeit ist aber auch nicht immer so gewünscht.
      Ab und an lohnt es sich eventuell die Dinge einfach mal so stehen zu lassen?
      Und wenn ich das, entschuldige, in Deinem Duktus sagen darf: Ich mache auch 35 Jahre mindestens BDSM und meine Erfahrung ist, dass es besser ist Menschen zu fragen, ob man einen Rat geben darf, bevor man ihn einfach gibt. Vor allem dann nicht, wenn der Mensch hinter dem Blog unbekannt ist.

      #JustSaying

    2. Wenn Du wirklich so lange im BDSM unterwegs bist, sollte Dir eigentlich klar sein, wie übergriffig Du bist. Du kennst weder mich, noch meine Geschichte und meinen Blog offensichtlich auch nicht. Denn dann wäre Dir klar gewesen dass ich a) deinen Rat nicht möchte und nicht brauche. Und b) was es mit diesem Beitrag auf sich hat und warum ich ihn so geschrieben habe, wie er da steht. Und wenn ich mir deine Kommentare so angucke, stellt sich mir die Frage, warum Du extra betonen musst wie lange Du BDSM praktizierst. Auf der anderen Seite, wenn ich mir wiederum angucke, was Du geschrieben hast, habe ich meine Antwort. Denn im Grunde steht da nichts anderes, als dass ich mir Sicherheit und Geborgenheit gefälligst zu verdienen habe. Und vermutlich sollte ich auch noch dankbar sein, wenn mich jemand überhaupt nimmt. Ich denke, damit habe ich mich klar genug ausgedrückt

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