„Es tut mir leid das Dir das passiert ist.“
Eigentlich ein ganz normaler Satz. Jemandem ist etwas schlimmes passiert und jemand anderes bezeugt sein Mitgefühl. Eigentlich etwas ganz normales. Etwas das uns als Mensch ausmacht.
Ich hasse diesen Satz. In all seinen Varianten. Ich kann ihn nicht mehr hören. Und ich hasse ihn.
Es tut mir leid dass es so ist. Aber ich kann es nicht ändern. Vielleicht bin ich inzwischen auch zu abgestumpft. Möglich wäre es ja durchaus.
Warum? Ich erzähle was mir passiert ist. Und das relativ offen und ehrlich. Und das schon seit einiger Zeit. Und in der Regel kommt die gleiche Reaktion. Nämlich oben genannter Satz. Was an und für sich ja nicht schlecht ist. Und ja ich weiß, so manches Mal ist es Jammern auf hohem Niveau. Es könnte schlimmer sein. Vielleicht ist es das auch und ich schätze es nur falsch ein.
Ich bin nicht gut darin mit anderen Menschen zu interagieren. Vermutlich bekommt Sheldon Cooper es besser hin als ich. Ich bin zu misstrauisch wo ich vertrauen fassen sollte. Und wenn ich Nähe zu lasse wird sie mit Füßen getreten. Ist mir gerade erst wieder passiert als ich aus Hamburg zurück gekommen bin. In Hamburg war alles super und dann auf einmal nicht mehr. Okay es sollte halt nicht sein. Aber ich würde lügen wenn ich sage dass es mich kalt gelassen hat. Vermutlich ist es auch einfach nur zu früh für was neues.
Ich habe neulich darüber gesprochen dass das, was mir passiert ist als Misshandlung betrachtet werden kann. Es gefällt mir immer noch nicht. Aber ich kann es nicht ändern. Ich kann versuchen es zu verarbeiten, es hinter mir zu lassen. Nach vorne gucken und weitermachen.
Ich versuche es. Und dennoch…. Es gibt Tage an denen verursacht ein lieb gemeintes „es tut mir leid“ das Gefühl wieder oder immer noch ein Opfer zu sein. In dem Moment fühlt es sich sinnlos an. Als würde ich versuchen durch Treibsand zu waten. Ich komme nicht vorwärts. Es tut weh und eigentlich möchte ich nur aufgeben und mir die Decke über den Kopf ziehen. Dann ziehe ich meine Maske auf, lächel, mach Spaß und tu so als wäre alles supi. Das ist es nicht. Und in absehbarer Zeit wird es das auch nicht werden. Das was ich erlebt habe lässt sich nicht in ein paar Wochen mit Twittern und bloggen reparieren. Wäre schön wenn es so wäre. Aber ein Lottogewinn ist wahrscheinlicher.
Also ziehe ich mich zurück. Lasse niemanden sehen wie es mir geht. Unsichtbar bleiben und vor allem nicht nerven. Eine Sub nervt nicht. Sie wartet ab bis der Herr nach ihr verlangt. Sie spricht nicht ungefragt. Und sie jammert nicht.
„Einfach zuhören“ ist oft die beste Form Mitgefühl auszudrücken.
Ich höre zu
Stimmt ?
Manchmal fühle ich sehr mit. Bin betroffen davon, was Menschen so durch andere Menschen passieren kann. Manchmal fällt mir nichts ein, womit ich das besser ausdrücken kann, als so etwas zu schreiben. Manchmal finde ich keine tröstenden Worte oder finde sie alle viel zu schwach für die Situation in der jemand ist. Manchmal weiß ich auch nicht, wie ich da irgend etwas „besser machen“ könnte, weil alle Worte so hohl und nichtssagend klingen.
Ich möchte aber gerne ausdrücken, das ich es gelesen habe und fühle wie unfassbar grausam und gemein da mit jemandem umgegangen wurde und dann schreibe ich aus tiefsten Herzen das es mir leid tut, dass das passiert ist.
Ich kann verstehen, dass es dir zu viel ist, du davon satt bist, ich kann aber manchmal nichts anderes tun, als mein Mitgefühl auszusprechen und dir gleichzeitig mitteilen, dass du nicht alleine bist. ??
Ich weiß ja auch das es lieb gemeint ist. Ist halt schwierig so insgesamt ?♀️
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