Selfcare ist wichtig. Dem würde wohl jeder zustimmen. Lesen, Musik hören, etc. Soweit so gut. Was ist aber wenn Selfcare bedeutet auf einen Teil von mir zu verzichten?
Was einem nicht gut tut, sollte man aus seinem Leben streichen. Einen Job kann man wechseln, wenn er einem nicht gut tut. Man kann umziehen, Dinge ändern. Da würde wohl kaum jemand widersprechen.
Aber wenn es um einen Kink geht, um eine Neigung – ist es dann Aufgeben oder Selfcare?
Wenn ich für jedes Mal, dass ich gehört habe, dass ich nicht aufgeben soll einen Euro bekommen hätte, hätte ich ein schönes Polster auf meinem Konto.
Letztendlich geht es aber darum was MIR gut tut. Oder eben auch nicht. Ich kenne Phasen ohne BDSM. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Aber jeden Tag vor die Nase gesetzt zu bekommen was einem fehlt, was einem entgeht ist genauso schwer. Und mit jedem Tag wird es schwerer. Ja, ich weiß, ich bin damit nicht alleine. Ich kenne jedes Argument zum durchhalten. Ich weiß um die gute Absicht dahinter.
Aber dennoch geht es hier um mich. Um mein Leben. Das, was mir gut tut. Und für mich ist es kein Aufgeben. Es ist eine Pause. Ein Reset. Herausfinden, ob da mehr ist als nur Kopfkino. Etwas, was ich gerade brauche.
Was genau das jetzt bedeutet, weiß ich noch nicht. Ich weiß nur, dass es so nicht weitergehen kann. Ich fühle mich zerrissen und das ist keine schönes Gefühl. Vielleicht ist es nur ein Ergebnis der Umstände 2020. Corona und Lockdown setzen mir zu. Vielleicht ist es eine Midlife Crises. Mag sein dass es in gewisser Weise auch ein Weglaufen ist. Der Bau einer Mauer, Selbstschutz oder Leugnen.
Vielleicht auch die Summe aus allem. Im Moment dreht sich die Spirale wieder nach unten und nimmt mir die Luft zum atmen.
Was genau ich jetzt eigentlich damit sagen wollte, weiß ich nicht. Es musste nur mal raus aus dem Kopf.
Passt auf euch auf und bleibt gesund