Reden wir doch mal

Sein wir ehrlich: ich komme im Moment überhaupt nicht klar. Meine Gefühlswelt ist eine einzige Katastrophe. Ich schwanke zwischen Wut, Trauer, Verzweiflung, Optimismus, Hoffnung, Eifersucht, Einsamkeit und Angst. Das ist oft nur schwer auszuhalten und manchmal möchte ich einfach nur aufgeben. Account und Blog löschen und von der Bildfläche verschwinden. Ich bin es leid zu kämpfen. Zu vermissen, was ich im Grunde gar nicht kenne.

So viele Jahre BDSM und ich weiß nach wie vor nicht was genau meine Neigung ist. Ich war mal ein sehr lustvoller Mensch aber davon ist nichts mehr nach. Ich hab hin und wieder Kopfkino aber im Grunde nichts wirklich erlebt. Ich habe von BDSM keine Ahnung.

Wie das kommt? Ganz einfach. Es hat sich bis jetzt niemand die Mühe gemacht mit mir zu reden. Es war zu aufwendig, kostete zu viel Zeit, war im Grunde nicht gewünscht. Eine Sub, die weiß, was sie will, lässt sich nicht gut manipulieren. Meine Unwissenheit hat mich zu einem leichten Opfer werden lassen.

Und jetzt stehe ich hier. Jahre später. Vor dem Trümmerhaufen dieses Lebensjahrzehnt. Immer noch unwissend, gebrochen und unglaublich müde. Ich war nie Teil der BDSM Szene, bin es nicht und ob ich es je sein werde, weiß allein der Himmel. In gewisser Weise ist es im Moment keine Priorität zu wissen, wo meine Neigung liegt. Und auf andere Weise scheint es wichtiger denn je. Ich möchte Gewissheit haben. Eine Gewissheit, die im Moment weit weg ist. Selbst wenn am Ende herauskommen würde, dass da nichts ist, wäre das immer noch besser als es jetzt ist.

Ich hab wenig Hoffnung dass es sich in absehbarer Zeit ändert. Ich habe bald Geburtstag. Ich lege da dieses Jahr keinen großen Wert drauf. Nachdem ich Facebook deaktiviert habe, werden eh weniger Glückwünsche ankommen. Aber wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann dass es irgendwie vorwärts geht. Das ich Gewissheit bekomme. Für mich. Ich möchte ankommen. Wo auch immer das sein wird. Viel Hoffnung hab ich ja nicht. Aber ab und zu werden Wünsche wahr…