Der bequeme Weg

Um eines von vorne herein klar zu stellen : Ich habe nicht vor in irgendeiner Form zu relativieren oder zu rechtfertigen was die Arschlöcher mit mir gemacht haben. Dennoch müssen ein paar Dinge gesagt werden.

Ich mach es mir oft bequem. Ich verstecke mich hinter dem, was mir passiert ist. Ich halte Menschen auf Abstand, bleibe vage, möchte niemanden wirklich kennenlernen. Ja, das was mir passiert ist, ist furchtbar. Es lässt sich nicht ändern. Ich hab hier und auf Twitter lang und ausführlich darüber geschrieben. Ich habe über die Typen geschrieben, geschimpft und in gewisser Weise an den Pranger gestellt.

Doch was ist mit meiner Rolle in der Geschichte? Ich habe schon in meinem letzten Eintrag darüber geschrieben, dass ich zu weilen keine gute Sub war. Doch auch das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Tatsache ist ich hab es den Typen leicht gemacht. Weil ich mir in meiner Neigung nicht sicher bin. Damals wie heute weiß ich nicht was mir gefällt, wo ich stehe, wohin ich will. Devot, dominant, Switcher, keine Ahnung. Und damit, Ladys and Gentlemen, haben wir den Kern der Wahrheit erreicht. Ich war in meiner Unwissenheit und Naivität leicht manipulierbar. Bis zu einem gewissen Punkt habe ich alles mitgemacht. Ich habe akzeptiert dass Nachfragen und Gesprächswünsche meinerseits abgelehnt wurden. Diese Typen hatten leichtes Spiel mit mir, zumindest solange bis ich zu unbequem wurde? Macht das deren Schuld kleiner? Nein. Aber es offenbart den Teil der Geschichte den ich nicht gesehen hab. Es wäre einfacher nur bei anderen die Schuld zu suchen. Es wäre bequemer. Und es würde nichts ändern. Setze ich mich mit dem Teil nicht auseinander werde ich immer und immer wieder auf den gleichen Typ Mann reinfallen.

Zu erkennen das mein Verhalten mit Ursache an allem ist, ist verdammt hart. Es fühlt sich an als würde ich gerade mehr als nur hart auf dem Boden der Tatsachen landen. Aber gleichzeitig ist es auch eine Chance. Eine Chance mich zu resetten. Neu anzufangen. Zu erkunden wer ich bin und wer ich sein möchte. Es wird ein langer Weg. Ein steiniger Weg. Mit viel Tränen, Wut und vielleicht auch Verzweiflung. Es braucht seine Zeit. Es braucht Geduld. Und Mut. Es wird Tage geben, an denen ich aufgeben möchte. Und Tage an denen ich vielleicht eine neue Facette entdecke.

Aber in erster Linie wird es MEIN Weg sein. Egal, wohin er mich führt. Und das ist das Beste was mir passieren kann.