Ich fühle mich oft zerrissen. Meine verletzte, devote Seite kann im Moment gar nicht genug Mauern um sich herum bauen. Je höher, je dicker desto besser. Nur niemanden ran lassen. Nur oberflächlich Kontakte halten. Möglichst wenig Preis geben. Nicht zeigen was hinter der Mauer verborgen ist. Leugnen und ignorieren dass es die devote Seite noch gibt. Kratzbürstig die rauhe Schale pflegen um den weichen Kern, der so oft getreten und gebrochen wurde, zu schützen.
Der andere Teil von mir möchte das alles hinter mir lassen, nach vorne gehen, mutig sein. Ich möchte keine Angst mehr haben, aber das, was war hängt wie ein Betonklotz an meinen Füßen, zieht mich runter, hindert mich. Ich hindere mich nach vorne zu gehen. Stehe mir selbst im Weg.
Ich weiß, ich weiß. Es braucht Zeit und Geduld. Aber ich werde halt auch nicht jünger. Und je näher mein Geburtstag rückt, desto lauter tickt die Uhr. Ich hoffe, es wird besser wenn der Tag gewesen ist. Aber bis dahin sind es noch ein paar Wochen. Am besten ziehe ich solange den Kopf ein und mache das Beste aus der Sache…