Kommunikation. So wichtig. Und doch etwas, was mich jeden Tag aufs Neue überfordert. Rede ich zu viel? Zu wenig? Zu offen? Will er das jetzt wirklich wissen?
Oft wird es schnell heiß. Es wird geflirtet. Küsschen hier, Küsschen da. Soweit alles gut. Ich flirte gerne. Und dann? Dann sitzt man vor dem Handy, starrt es an und fragt sich was falsch gelaufen ist. Warum keine Nachricht mehr kommt. Dabei hat der Mensch gegenüber vielleicht auch nur einen stressigen Tag. Vielleicht geht es ihm nicht gut. Vielleicht ist der Akku leer. Im Grunde spielt es doch keine Rolle. Oder? Es ist doch nur ein harmloser Flirt. Ein Austausch. Vielleicht etwas woraus eine Freundschaft entstehen kann.
Und dennoch. Dennoch sind da die Gedanken : „Er mag dich eh nicht.“ „du warst schon wieder zu zickig.“ „Du blöder Troll. Er ist nett zu dir und du pampst ihn an.“ „Du blöde Kuh.“ „Du bist es nicht wert.“ Diese Gedanken loszuwerden ist nicht einfach. Ich arbeite daran. Aber es gibt Tage da möchte ich mir ein Loch im Wald graben, eine Höhle in der ich mich verstecken kann. Aus Scham über mein mangelndes Selbstwertgefühl. Weil ich bin wie ich bin.
Mein WhatsApp Archiv ist voll von Nummern. Nummern die ich gelöscht habe. Weil der Mensch am anderen Ende sich von jetzt auf gleich nicht mehr gemeldet hat. Ja, ich gebe zu, ich habe auch so manchen Kontakt auslaufen lassen. Und ja manchmal schäme ich mich auch dafür. Aber wenn man mehr investiert als zurück kommt muss man irgendwann mal den Tatsachen ins Auge blicken. Der Kontakt ist nicht länger gewollt. Kann vorkommen. Aber auch da schleichen sich Zweifel an. Das Gefühl nicht gewollt zu sein nagt beständig und leise an mir.
Aber wenn ich wirklich einen Neuanfang möchte dann funktioniert das nur wenn ich am Anfang anfange. Mit der Ehrlichkeit mir selbst gegenüber. Ich bin kein schlechter Mensch. Kompliziert, ja. Manchmal auch schwierig, ja. Viel zu ängstlich, ja. Sonderbar, ja. Aber ich bin ein guter Mensch. Und wer mich nicht als Mensch in seinem Leben haben möchte darf sich gerne wieder verabschieden. Ich laufe niemandem mehr hinterher.
Also: reden wir?