Windwandler

Das Wort habe ich aus einer meiner Lieblings Buchreihen. Es ist eigentlich ein Schimpfwort für Wesen ohne Clan, ohne Heimat.

Aber es gibt Tage, an denen ich mich auch so fühle. Nirgends dazu passe, ohne wirkliches Zuhause. Ohne Clan.

Und es gibt Tage, da mache ich dicht. Wo ich etwas lese und eigentlich Mitgefühl zeigen möchte. Und trotzdem weg gucke. Weil ich es nicht ertragen kann. Weil ich eine Grenze brauche. Weil ich der einzige Mensch bin, der MICH schützt. Wenn ich es nicht mache, macht es auch kein anderer. Aber es macht mir Sorgen. Diese Empathielosigkeit. Das bin ich nicht. Dennoch….

Solange ich mich erinnere, war und bin ich auf mich allein gestellt. Helfe ich mir nicht, hilft mir keiner. Mein mühsam errichteter Schutz ist porös geworden. Je mehr ich mich zu schützen versuche, desto poröser wird er. Der Elfenbeinturm ist eingestürzt und ich hocke verloren auf den Trümmern.

Vielleicht ist es mein Schicksal ein Windwandler zu sein. Zum Spaß haben gut genug, aber nicht genug für eine Beziehung. Wer weiß das schon? Aber wenn es so ist dann hoffe ich das ich damit klar komme. Ich bin Einsamkeit gewöhnt. Vielleicht sogar zu sehr. Vielleicht hab ich alle meine Chancen aufgebraucht.

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