Haustiere haben in meiner Familie eine lange Tradition. Zur Zeit des zweiten Weltkrieges hatten wir eine kleine Landwirtschaft. Dazu gehörten auch Hunde und Katzen. Es gab einen legendären Collie, der gerne mal weg lief. Und einen Dackel soll es auch gegeben haben.
Als ich klein war, gab es zwei dicke Kater. Ich war untröstlich bei deren Verlust. Aber auch danach gab es noch Katzen und einen Mischlingshund. Wir wohnen auf dem Land, daher waren die Katzen Freigänger und es verschwand immer mal wieder eine Katze. Bis irgendwann nur noch der Hund übrig blieb.
Dann kam eine Zeit ohne Tiere. Bis irgendwann eine Katze auftauchte. Verschreckt und scheu. Es war Winter. Also bekam sie Futter von uns und blieb. Diese Katze hab ich geliebt. Wir waren Partner. Freunde. Und ich war die Einzige, die nicht gebissen wurde. Im Frühjahr gab es dann eine kleine Schar Kätzchen. Eine Zeit lang hatten wir drei Katzen. Aber wie das bei Freigängern so ist, irgendwann war nur noch meine Katze da.
Bis irgendwann ein kleiner Welpe einzog. Ein zauberhaftes, kleine Wesen. Ein toller Hund. Aber mein Herz gehörte der Katze.
Wir hatten tolle Jahre. Mit tollen Tieren. Aber jedes Leben hat ein Ende. Verluste, die tief sitzen. Es sind halt nicht nur Tiere. Sondern Familie, Freunde, Partner. Ich war am Boden zerstört, als ich meine Katze gehen lassen musste. Ich hab tagelang geheult. Sie war mein ein und alles. Auch den Hund gibt es seit ein paar Jahren nicht mehr. Ein weiterer, schwerer Verlust.
Hätte ich gerne wieder ein Haustier? Ja, definitiv. Aber ein Tier bedeutet Verantwortung. Und die Umstände lassen es derzeit nicht zu. Das ist in Ordnung. Aber irgendwann, wenn es sein soll, gibt es da draußen ein Fellknäuel, das in mein Leben treten darf