Das Kopfkino und die Problematik damit

Ich liebe es zu schreiben. Ja, auch Kopfkino. Und das ist heute gründlich daneben gegangen. Ich weiß, ich muss mich nicht rechtfertigen. Aber ich möchte es erklären.

Ich hab es schon beim schreiben gemerkt, dass es keine gute Idee ist. Ich hätte es lieber sein lassen sollen. Ich hab es trotzdem veröffentlicht und mich auch prompt damit mies gefühlt. Kopfkino zu schreiben ist für mich immer ein Tanz auf Kohlen. Mal geht es gut. Mal nicht. Das hat dann nichts mit meinem Hang zur Perfektion zu tun. Sondern mit dem, was ich erlebt habe. All die Jahre, in denen ich erzählt habe, was ich gerne erleben würde und froh sein konnte, wenn ich für nen Blowjob auf irgendeinem Parkplatz gut genug war.

Wer nie in einer Situation wie meiner gewesen ist, kann nicht verstehen wie es ist psychisch geprügelt zu werden. Die Zeiten, in denen ich spüren konnte wie ich brach. Weil es einfacher war nachzugeben, als für mich einzustehen. All die Jahre, in denen mein Kino brach lag. Meine Libido buchstäblich tot war.

Jetzt erlaube ich mir zu träumen. Und wenn ich darüber schreibe fühlt es sich manchmal gut an. Und manchmal bricht es mir das Herz. Ich ziehe blank. Mache mich verwundbar. Und frage mich ob ich es jemals wert sein werde. Wenn ich dann dazu twittere dass es mir nicht gut damit geht und gleichzeitig Kompliment ankommen dann fühlt es sich für mich an als würde mir ein Messer ins Herz gerammt werden. Und ja, dann reagiere ich emotional. Das hat aber nichts mit einer Opferrolle zu tun, sondern mit meiner Vergangenheit.

Ich habe heute an der einen oder anderen Stelle genau so reagiert. Ich hab mich in die Ecke gedrängt gefühlt. Und bekam eine Nachricht, die mich wirklich sehr verletzt hat. Ich war wütend und konnte das nicht so kommunizieren, wie es vielleicht nötig gewesen wäre. Die Geschichte ist nicht gelöscht. Ich werde sie in den nächsten Tagen wieder vor holen. Ich hoffe ihr könnt jetzt ein bisschen besser verstehen, warum Kopfkino manchmal so schwer für mich ist. Das hat nichts damit zu tun, dass ich Aufmerksamkeit will. Sondern dass einige Wunden noch nicht verheilt sind.